Navigation
Theodor Kind (07.10.1799-07.12.1868)

Der Jurist und Neograecist Theodor Kind wurde am 07. Oktober 1799 in Leipzig geborene, eine Stadt, in die er nach seiner Zeit an der Landesschule Pforta zurückkehrte. Dort arbeitete er als Rechtsanwalt und war auch an der juristischen Fakultät der Universität Leipzig tätig. Daneben wirkte er aber auch als Neograecist, obwohl er selber nie Griechenland sehen sollte. Er sammelte und publizierte nicht nur neugriechischer Volkslieder, sondern veröffentlichte 1841 auch das erste umfangreiche neugriechisch-deutsche Wörterbuch. Am 07. Dezember 1868 verstarb Kind in Leipzig.




Georg Otto (1544/1550 – 1618)

Die musikalische Tradition der Landesschule begann nicht erst mit der Gründung des Musikzweigs, sondern reicht viele hundert Jahre zurück. Einer der frühen Vertreter dieser Tradition ist der vor 400 Jahren verstorbene Georg Otto. Otto wurde 1550 in Torgau geboren und besuchte 1564 Schulpforte. Ab 1588 befindet er sich in Kassel als Kapellmeister des Landgrafen von Hessen. Er tratt dort besonders als Motettenkomponist in Erscheinung.




Bild: Friedrich Ladegast (Urheber: Von sent to info-de@wikipedia.org by Alexander Koschel, Ladegast-Kollegium e.V. on 10. October 2005, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=364517) Friedrich Ladegast (30.08.1818-30.06.1905)

Wir möchten an dieser Stelle diesmal Friedrich Ladegast ehren, der zwar nicht zu den ehemaligen Schülerinnen und Schülern der Landesschule zählt, dieser aber dennoch auf bleibende und dauerhafte Weise verbunden ist. Der vor genau 200 Jahren am 30. August 1818 in Hochhermsdorf geborene und am 30. Juni 1905 in Weißenfels verstorbene Friedrich Ladegast zählt zu den bekanntesten Orgelbauern seiner Zeit. Noch heute schmückt sein opus 106 die Aula der Landesschule. Im Jahr 1884 kam dieses Kleinod nach Schulpforta und wurde 2005 nach langer Zeit der Vernachlässigung u.a. mit Unterstützung des Pförtner Bund e. V. wieder gründlich instand gesetzt.




Georg Groddeck (13.10.1866-11.06.1934)

Am 13.10.1866 wurde Georg Groddeck in Bad Kösen als Sohn des Badearztes Carl Theodor Groddeck geboren. Groddeck war der damaligen Fürstenschule Pforta besonders über seinen Großvater August Koberstein verbunden, der an der Schule lehrte. Später ging auch Georg Groddeck nach Schulpforta und legte dort 1885 das Abitur ab. Georg Groddeck gilt als Wegbereiter der moderen Psychosomatik und prägte unter anderem den Begriff des Es, den Siegmund Freud in der Folge von ihm übernehmen sollte. Der Deutschlandfunk ehrt Groddeck zu seinem 150. Geburtstag mit einem Kalenderblatt, dass Sie hier online nachhören und nachlesen können.




Bild: Hans am Ende  (Urheber des Fotos: Von Infanterie-Regiment „Lübeck“ Nr. 162 - Infanterie-Regiment „Lübeck“ Nr. 162, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11825550) Hans am Ende (31.12.1864-09.07.1918)

Geboren am 31. Dezember 1864 in Trier, lebte am Ende seit 1872 in Kirchscheidungen, wo sein Vater als Pfarrer wirkte. Hans am Ende besuchte die Landesschule Pforta, wo er auch valediziert wurde und studierte von 1884 bis 1889 mit Unterbrechungen an der Akademie der Bildenden Künste in München. Er war ein Maler des Impressionismus. Er erlag am 09. Juli 1918 in Stettin in einem Lazarett seiner schweren Verwundung, die er sich bereits am 10. April 1918 an der Westfront bei Messines zugezogen hatte.

Bekannt ist er vor allem als Mitbegründer der  Künstlerkolonie „Worpswede“ zusammen mit Fritz Mackensen, Fritz Overbeck und Otto Modersohn im Jahr 1889.




Bild: Hans Meyer (Urheber: Von Anonym - http://archiv.ucl.cas.cz/index.php?path=RozAvn/5.1929-1930/13-14/161.png, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9625905) Hans Meyer (22.03.1858-05.07.1929)

Hans Meyer wurde am 22. März 1858 in Hildburghausen geboren. Meyer entstammte der Verlegerfamilie, die besonders durch Meyers Konversations-Lexikon Berühmtheit erlangt hatten. Neben Gymnasien in Hildburghausen und Halle/Saale besuchte er auch die Landesschule Pforta. Von 1884 bis 1914 leitete er das Bibliographische Institut in Leipzig. Bekannt wurde er aber durch seine vielfältigen Forshcungsreisen, von denen diejenigen nach Afrika wohl die bedeutendsten waren. Insgesamt vier Mal brach er zu Expeditionen zum Kilimandscharo auf, doch erst bei seiner dritten Expedition gelang ihm gemeinsam mit dem Alpinisten Ludwig Purtscheller und ihrem Begleiter Yohani Kinyala Lauwo die Erstbesteigung. Seit 1890 war er Mitglied der Leopoldina, seit 1925 der Sächsischen Akademie der Wissenschaften. Stets Unterstürtzer deutscher Kolonialpolitik, wurde er 1915 Direktor des Instituts für Kolonialgeographie an der Universität Leipzig. Am 05. Juli 1929 starb Hans Meyer in Leipzig.




Bild: Karl Lamprecht (al.port. 1869-1874) Karl Lamprecht (25.02.1856-10.05.1915)

Von 1869 bis 1874 besuchte der spätere Historiker Karl Lamprecht (25.02.1856-10.05.1915) Schulpforte, wo er auch nach seinem Tode die letzte Ruhe gefunden hat.

1878 promovierte er in Leipzig bei dem Nationalökonomen Wilhelm Roscher. Lamprecht lehrte seit 1891 mittelalterliche und neuere Geschichte an der Universität Leipzig. Bekannt ist er noch heute durch den sogenannten Methodenstreit der Geschichtswissenschaft, in dem er mit seiner Kulturgeschichtsschreibung einer der maßgeblichen Protagonisten war.




Bild: Friedrich Nietzsche (Urheber: Von Gustav-Adolf Schultze (d. 1897) - Nietzsche by Walter Kaufmann, Princeton Paperbacks, Fourth Edition. ISBN 0-691-01983-5, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=95963) Friedrich Nietzsche (15.10.1844-25.08.1900)

Der am 15. Oktober 1844 in Röcken bei Lützen in eine lutherische Pfarrersfamilie geborene und am 25. August 1900 verstorbene Nietzsche hatte seit dem Jahr 1858 eine Freistelle in Schulpforte, wo er 1864 auch das Abitur ablegte und wesentlich vorgeprägt wurde. Diese Prägung zeigte sich dann auch in den Werken des Philosophen, dessen bekanntestes wohl „Also sprach Zarathustra“ sein dürfte. Doch bereits während seiner Schulzeit entstanden mit „Fatum und Geschichte“ und „Willensfreiheit und Fatum“ zwei erste Werke, die bereits spätere Motive vorwegnehmen. Schließlich lernte er in Schulpforte Paul Deussen und Carl Freiherr von Gersdorff kennen, mit denen er sein restliches Leben freundschaftlich verbunden blieb.




Bild: Arthur von Auwers 1884 (Urheber: Von Prumm, Theodor (18..-19..? ; photographe) - http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b8452873q/f1.item.r=Soci%C3%A9t%C3%A9%20de%20G%C3%A9ographie,%20SG%20PORTRAIT-, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=57556332) Arthur von Auwers (12.09.1838-24.01.1915)

Der am 12. September 1838 in Göttingen geborene und am 24. Januar 1915 in Groß-Lichterfelde verstorbene Astronom Arthur von Auwers war der alma mater gleich in zweifacher Hinsicht verbunden. Einerseits als Schüler der Landesschule und andererseits über seine Hochzeit mit Marie Henriette Jacobi, Tochter eines Lehrers in Schulpforte, am 01. November 1862 in Schulpforte. Bekanntheit erlangte er durch seinen Fundamentalkatalog, der der genauen Erfassung und Positionierung aller Sterne verpflichtet war sowie durch die von ihm vorbereiteten preußischen Expeditionen zu zwei Venusdurchgängen. Er war nicht nur Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Akademien und Vereinigungen wie bspw. der Leopoldina und wurde 1912 für seine Verdienste in den erblichen Adelsstand versetzt, sondern seine Bedeutung zeigt sich auch daran, dass ein Krater auf dem Mond und 2007 eine Asteroid nach ihm benannt wurden.




Bild: Bernhard Rogge (Urheber: Von Unbekannt - unbekannt, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31122856) Bernhard Rogge (22.10.1831-09.08.1919)

Der am 09. August 1919 verstorbene Bernhard Friedrich Wilhelm Rogge war nicht Theologe und Hofprediger der Hohenzollern, sondern auch alumnus portensis. Von 1843 bis 1850 besuchte der am 22. Oktober 1831 in Groß Tinz, Schlesien, geborene Pfarrerssohn Rogge die alma mater an der Saale. Nach anfänglichem Studium der Philosophie und Philologie in Halle, studierte er schließlich Theologie in Bonn. 1862 wurde er Potsdamer Hof- und Gardekorps-Divisionsprediger, 1889, nach seinem militärischen Ruhestand, übernahm er die zivile Position des Hof- und Garnisonspredigers und wurde später zum Ehrenbürger Potsdams ernannt.

 




Bild: Hermann Bonitz (Urheber: Von Josef Kriehuber (1800 -1876) - Eigenes Foto einer Originallithographie der Albertina (Wien), Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27362124) Hermann Bonitz (29.07.1814-25.07.1888)

Heute möchten wir an einen ehemaligen Pfortenser erinnern, der sich in die lange Reihe der Philologen und Schulmänner einfügt, die die alma Mater im 19. Jh. hervorgebracht hat. Am 29. Juli 1814 Langensalza geboren, besuchte der Sohn eines Pfarrers und Superintendenten ab 1825 Schulpforte und studierte anschließend u.a. bei August Boeckh in Berlin Philologie und Philosophie.Nachdem der zunächst im Schuldienst tätige Bonitz 1849 als Professor für Klassische Philologie nach Wien berufen wurde, machte er sich dort vor allem durch die von ihm mitgestaltete Schulreform (achtzügiges Gymnasium mit Maturitätsprüfung) einen Namen und gründete die Zeitschrift für Österreichische Gymnasien. 1867 kehrte er nach Berlin zurück und wurde Direktor des Grauen Klosters und des Königlichen Pädagogischen Seminars für gelehrte Schulen. Er arbeitete auch im preußischen Unterrichtsministerium an Lehrplänen und Prüfungsordnungen für höhere preußische Schulen.

Ob seiner vielfältigen wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Philologie war der am 25. Juli 1888 in Berlin verstorbene Bonitz Mitglied verschiedener Akademien.




Bild: Otto Jahn (Urheber: Von C. Ad. Foegen - This image is available from Gallica Digital Library under the digital ID btv1b8421273hDiese Markierung zeigt nicht den Urheberrechts-Status des anhängenden Werks an. Es ist in jedem Falle zusätzlich eine normale Lizenz-Vorlage erforderlich. Siehe Commons:Lizenzen für weitere Informationen.English | Français | עברית | Magyar | Italiano | Nederlands | Slovenščina | Українська | +/−, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47561011) Otto Jahn (16.06.1813-09.09.1869)

Der klassische Archäologe, Philologe und Musikforscher Otto Jahn wurde am 16. Juni 1813 in Kiel geboren. Er gilt als einer der wegweisenden Altertumswissenschaftler des 19. Jhs. Obwohl zunächst der Musik zugeneigt, wurde Jahn von seinem Vater 1830 an die Landesschule Pforta geschickt, wo eine dezidierte Interessensverschiebung hin zum Altertum und der Klassischen Philologie stattfand. Bereits ein Jahr später verließ er das Saaleufer und wandte sich dem Studium der Philologie in Kiel, Leipzig und Berlin zu, wo er bei einigen der bedeutendsten Altertumswissenschaftler seiner Zeit hörte. 1847 erhielt er einen Ruf an die Universität Leipzig, um die Nachfolge Wilhelm Adolf Beckers, ebenfalls ein alumnus portensis, als Archäologie-Professor anzutreten. Auf sein Betreiben kam auch Theodor Mommsen nach Leipzig, beide mussten jedoch ihre Posten bereits 1850 wegen der Beteiligung an der Revolution von 1848 aufgeben.1854 ging Jahn schließlich an die Universität Bonn. Neben seiner eigenen Forschungsleistung ist er besonders als akademischer Lehrer in Erscheinung getreten, entsprechend zahlreich sind seine Schüler. Schließlich verstarb Jahn am 09. September 1869 in Göttingen.




Bild: Karl Richard Lepsius; Bildurheber: Von Ernst Milster - This image appears (amongst other places) in Taylor, John H. (Editor), Ancient Egyptian Book of the Dead: Journey through the afterlife. British Museum Press, London, 2010. ISBN 978-0-7141-1993-9 - the date and author are listed there., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=672260 Richard Lepsius (23.12.1810 – 10.07.1884)

Der Ägyptologe Karl Richard Lepsius wird wohl stets durch seinen Beitrag zur Entzifferung der Hieroglyphen, die Leitung der preußischen Ägyptenexpedition und die Ausgestaltung des Neuen Museums in Berlin dauerhaft in Erinnerung bleiben. Besonderes Verdienst hat er sich durch seine Arbeiten zum ägyptischen Totenbuch verdient. Von 1822 bis 1829 durfte die Landesschule Pforta ihn zu ihren Schülern zählen. Sein Grabmal zählt noch heute zu den Ehrengräbern der Stadt Berlin.




Bild: Otto Freiherr von Manteuffel (Urheber: Von E. Meyer - Lithographie, Verlag von Brandes und Schultze in Berlin, Provenienz: Johann Wilhelm Colsman (1800-1856), Mitglied der ersten Kammer, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47324546) Otto Freiherr von Manteuffel (03.02.1805-26.11.1882)

Otto Freiherr von Manteuffel war ein konservativer Politiker und von 1850 bis 1858 Ministerpräsident Preußens. Der am 03. Februar 1805 in Lübben geborene Manteuffel besuchte gemeinsam mit seinem Bruder Karl das gerade preußisch gewordene Schulpforta von 1819 bis 1824. Seine anschließende Laufbahn führte ihn in verschiedene Positionen der Verwaltung und Exekutive und er war auch Mitglied verschiedener Parlamente. 1848 wurde er schließlich zum Innenminister Preußens berufen und setzte sich aktiv gegen den konstitutionellen Liberalismus und die Unionspolitik ein, von 1850 bis 1858 auch als Ministerpräsident. Manteuffel verfolgte eine konservative Politike und mit ihm verbindet sich das Bild der Reaktionszeit der 1850er Jahre. Am 26. November 1882 verstarb er auf Gut Krossen im Landkreis Luckau.




Wilhelm Adolf Becker (1796 – 30.09.1846)

Wilhelm Adolf Becker reiht sich in die große Zahl von Alumni ein, die sich nach ihrer Zeit an der Landesschule Pforta den Altertumswissenschaften gewidmet haben. Dabei gehört er als Klassischer Archäologe zu den frühen Vertretern eines Faches, das zu der Zeit noch im Entstehen begriffen war. Geboren 1796 in Dresden, kam er im Jahr 1812 an die Landesschule Pforta und nahm nach seinem Abschluss dort 1816 in Leipzig ein Studium der Theologie und Philologie auf. Zu seinen Lehrern zählen Gottfried Hermann, Christian Daniel Becker und Friedrich August Wilhelm Spohn.

Nach seiner Zeit als Conrektor in Zerbst ab 1822 wurde er 1828 Professor an der Landesschule St. Afra in Meißen. Schließlich wurde er 1836 zunächst zum außerordentlichen, ab 1842 dann zum ordentlichen Professor an der Universität Leipzig berufen. Bekannt geworden ist er durch seine Arbeiten zu Plautus sowie zum Privatleben von Römern und Griechen. Als sein Hauptwerk gilt jedoch das „Handbuch der römischen Alterthümer“, das wegen Beckers frühem Tod von Theodor Mommsen und Joachim Marquardt vollendet werden musste.

Darüber hinaus erwarb er sich besondere Verdienste beim Aufbau des Antikenmuseums der Universität Leipzig, das er ab 1836 bzw. 1840 systematisch zu einem wichtigen Lehrinstrument formte. Bereits von Anfang an wurden die erworbenen Stücke öffentlich ausgestellt, zunächst im Konviktsaal des Mittelpaulinums, später im Fridericianum von Adolf Geutebrück, und konnten damit über ein akademisches Publikum auch die Bürgerschaft Leipzigs erreichen. Einige der in dieser Zeit angeschafften griechischen Vasen und Gipsabgüsse, wie die berühmte sandalenlösende Nike vom Athena Nike-Tempel in Athen, befinden sich noch heute im Besitz des Antikenmuseums der Universität Leipzig.




Bild: Christian Gottfried Ehrenberg (Urheber: Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=277597) Christian Gottfried Ehrenberg (19.04.1795-27.06.1876)

Der Pionier der Mikrobiologie und Mikropaläontologie Christian Gottfried Ehrenberg wurde am 19. April 1795 in Delitzsch geboren. Der alumnus portensis, von 1809 bis 1815 besuchte er die alma mater, wurde bereits 1818 mit einer Arbeit über Pilze promoviert und sofort in die Ränge der Leopoldina aufgenommen. Ehrenberg unternahm im Anschluss eine Reihe von Forschungsreisen und Expeditionen, so gehörte er zu den Reisebegleitern Alexander von Humboldts bei dessen Eurasienexpedition, bevor er sich ganz seinen mikroskopischen Arbeiten widmete. Neben tausend anderen Arten, wurde von ihm auch erstmalig das Pantoffeltierchen beschrieben. Er war Mitglied zahlloser wissenschaftlicher Akademien und Gesellschaften und erhielt neben dem bayerischen Maximiliansorden auch den Orden Pour le Mérite. Am 27. Juni 1876 starb er in Berlin.




Bild: August Ferdinand Möbius (Urheber: Von Adolf Neumann (1825-1884) - http://www.mathematik.de/mde/information/kalenderblatt/kreisverwandteabbildungen/bilder/moebius-1000.png, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1602074) August Ferdinand Möbius (17.11.1790-26.09.1868)

Der am 17. November 1790 in Schulpforte geborene und am 26. September 1868 in Leipzig verstorbene August Ferdinand Möbius war Sohn des magister protensis Johann Heinrich Möbius, der als Tanzlehrer an der damaligen Fürstenschule lehrte, jedoch bereits drei Jahre nach der Geburt seines Sohnes verstarb. Von 1803 bis 1809 besuchte Möbius dann selber Schulpforte und legte schon da ein außerordentliches mathematisches Talent an den Tag.

Der Mathematiker und Astronom lehrte an den Universitäten in Leipzig und ab 1844 als Ordinarius in Jena. Möbius gehörte 1846 zu den Mitbegründern der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften in Leipzig. Von der heutigen Sächsischen Akademie der Wissenschaften wurde in Leipzig ein Möbius-Archiv eingerichtet, das jedoch 1943 bei einem Bombenangriff zerstört wurde.

Auch heute lebt in Schulpforte die Tradition einer astronomischen Bildung fort. So konnte der Pförtner Bund auch immer wieder bei den Fachbereich Astronomie bei verschiendenen Gelegenheiten  bei der Instandhaltung der astronomischen Gerätschaften unterstützen.




Bild: Friedrich Thiersch (Urheber: Von Unbekannt - http://www.badw.de/englisch/mitglieder_e/v_mit/index.html, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7900910) Friedrich Thiersch (17.06.1784-25.02.1860)

Friedrich Wilhelm Thiersch wurde am 17. Juni 1784 in Kirchscheidungen bei Freiburg a. d. Unstrut in bescheidene Verhältnisse hineingeboren. Sein Vater war Bäcker und Dorfschulze und verfügte über ein kleines Gut. Seine Mutter hingegen war die Tochter des örtlichen Pastors namens Lange. Der Großvater war es auch, der für den Jungen, der u.a. die Lateinschule in Naumburg besucht hatte, eine Freistelle an der Fürstenschule Pforta verschafte. Von 1798 bis 1804 besuchte er Schulpforta. Im Anschluss studierte und lehrte er von 1804 bis 1809 in Leipzig und Göttingen Theologie und Philologie und hörte unter anderen auch Christian Gottlob Heyne. 1809 wechselte er als Gymnasialprofessor nach München, wo er die Wirkungsstätte für sein restliches Leben finden sollte. Im Jahre 1812 wurde von ihm das Philologische Institut gegründet, das mit der bayerischen Akademie der Wissenschaften verbunden war. Schließlich legte 1825 Ludwig I. die Umgestaltung des höheren BIldungswesens in Hände Thierschs, der in seinem Gymnasiallehrplan besonders den Erwerb der alten Sprachen in den Vordergrund rückte. Am 25. Februar 1860 starb Friedrich WIlhem Thiersch, der als Praeceptor Bavariae bekannt geworden war, in München.




Bild: Karl August Böttiger (Urheber: Von Gerhard von Kügelgen - http://hdl.handle.net/10062/3586, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31775945) Karl August Böttiger (08.06.1760-17.11.1835)

Heute erinnert man sich an den am 08. Juni 1760 in Reichenbach geborenen und am 17. November 1835 in Dresden verstorbenen Karl August Böttiger vor allem ob seiner Tätigkeit im Weimar der Goethezeit. Von 1791 bis 1804 hielt er sich in Weimar auf und trat vor allem durch seine journalistische Tätigkeit und als Kritiker in Erscheinung, so gab er ab 1794 den Neuen Teutschen Merkur heraus und arbeitete am Journal des Luxus und der Moden mit. Er war befreundet mit Persönlichkeiten wie Christoph Martin Wieland oder Karl Ludwig von Knebel und pflegte ursprünglich auch mit Goethe freundschaftlichen Umgang bevor es zu einem Zerwürfnis kam. Weniger bekannt dürfte sicherlich sein, dass es sich auch um einen der führenden Altertumswissenschaftler seiner Zeit gehandelt hat. Nach seinem Umzug nach Dresden 1804 hielt er öffentliche Vorlesungen zur Antike und war seit 1814 u.a. Oberinsepktor über das Antikenmuseum und die Mengssche Gipsabgusssammlung. Entsprechend verwundert es nicht, dass ihn mit Christian Gottlob Heyne, einem der Begründer der universitären Archäologie, ebenfalls eine Freundschaft verband.




Bild: Gedenksteine und -platten für Klopstock, Ranke und Lepsius Friedrich Gottlieb Klopstock (02.07.1724-14.03.1803)

Am 02. Juli 1724 wurde der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock in Quedlinburg geboren. Er zählt zweifelsohne zu den berühmtesten Schülern, die die Landesschule Pforta hervorgebracht hat. 1739 erhielt Klopstock eine Freistelle in Schulpforte und genoß an der damaligen Fürstenschule eine gründliche humanistische Bildung, die 1745 in seine berühmte Abschiedsrede gipfelte, in der bereits die Forderung nach einem nationalen Epos vorkam. Neben seinen Elegien und Oden ist Klopstock vor allem für seinen 1773 erschienen Messias bekannt. Am 14. März 1803 verstarb der Dichter in Hamburg. Spuren dieses bedeutendsten Vertreters der Empfindsamkeit finden sich überall in Schulpforte und laden zu einem Spaziergang über das Gelände und seine Umgebung ein, um vielleicht nach vielen Jahren mal wieder die Klopstockquelle zu besuchen oder aber die Gedenksteine am Schulhaus aufmerksam zu betrachten.




Bild: Jacob Paul von Gundling (Urheber: Von Unbekannt - http://www.bildindex.de, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2674012) Jacob Paul von Gundling (19.08.1673 – 11.04.1731)

Der Historiker und preußische Hofmann wurde am 19. August 1673 in Hersbruck geboren und zählte von 1690 bis 1693 zu den Schülern der Landesschule, wonach er Geschichte und Rechtswissenschaften studierte. 1705 wurde er von Friedrich I. an die neu geschaffene Ritterakademie zum Professor berufen. Unter Friedrich Wilhelm I. wurde Gundling 1713 zum Hofrat und 1718 zum Nachfolger Leibniz‘ als Präsident der Akademie der Wissenschaften ernannt, soll jedoch gleichzeitig auch als Hofnaar am preußischen Hof fungiert und misshandelt worden sein. Er verstarb am 11. April 1731 in Potsdam.




Bild: Johann Hermann Schein (Urheber: Von Unbekannt - http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70225399/df_hauptkatalog_0060444, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=48398377) Johann Hermann Schein (20.01.1586-19.11.1630)

Der Komponist und Dichter Johann Hermann Schein verstarb am 19. November 1630 in Leipzig. Schein kam als Sohn eines Pfarrers am 20. Januar 1586 in Grünhain bei Annaberg im Erzgebirge zur Welt. Mit 13 Jahren wurde er zunächst als Sopranist in die Hofkapelle des sächsischen Kurfürsten in Dresden aufgenommen und unter dem Kapellmeister Rogier Michael musikalisch ausgebildet. Es folge dann von 1603-1607 eine Vertiefung seiner musikalischen Studien an der kurfürstlichen Landesschule Pforta, wo Bartholomäus Scheer und Martin Roth zu seinen Lehrern zählten. Nach verschiedenen Stationen wurde er schließlich 1615 Hofkapellmeister in Weimar bei Herzog Johann Ernst d.J. Von 1616 bis 1630 wirkte er als Thomaskantor in Leipzig.